ORIENT / MIDDLE EAST

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JORDANIEN - WADIS & WÜSTENSCHLÖSSER

Wer hat nicht schon von der legendären Stadt Petra gehört, deren Gräber und Kultplätze die Nabatäer vor 2000 Jahren in eine bizarre Felslandschaft im Süden Jordaniens meißelten?

Doch Jordanien bietet noch so viel mehr. Eine Vielzahl von biblischen Geschichten sollen sich einst hier abgespielt haben, und noch heute berührt es die Sinne, wenn man zwischen antiken römischen Ruinen, in atemberaubender Lage auf den See Genezareth, die Golanhöhen und das angrenzende Heilige Land herunter blickt.

 

Kontraste hat das Land viele: Die blühende Wirtschaftsmetropole Amman liegt nicht weit entfernt vom Toten Meer - dem tiefsten Punkt der Erde in einer unwirtlich wirkenden, karstigen Umgebung.

Der Moderne zum Trotz erhielten sich beduinische Traditionen in der faszinierenden Wüstenlandschaft des Wadi Rum, dessen massive Felsformationen zwischen den sandigen Pisten emporragen.

Und ganz im Süden, in Aqaba, erstrahlt das klare Wasser des Roten Meeres mit seiner farbenfrohen Unterwasserwelt - ein idealer Ort um die Seele baumeln zu lassen ...

 

Amman - Jerash - Um Qays - Madaba - Mount Nebo - Dead Sea - Kerak - Petra - Wadi Rum - Aqaba

 

 

REISETERMINE

30.09. - 10.10.2023

ROUTE & PROGRAMM

1. Tag: Anreise nach Amman

Flug mit Turkish Airlines (von verschiedenen deutschen Flughäfen) via Istanbul nach Amman. Spät abends Ankunft in Amman.

Drei Übernachtungen in Amman

 

2. Tag: Amman

Amman, die Hauptstadt des haschemitischen Königreiches Jordanien, ist mit zwei Mio. EW wirtschaftlicher und kultureller Mittelpunkt des Landes. Das sich weit ausdehnende Stadtgebilde Ammans, mit seiner kubischen Baustruktur, fasziniert besonders aufgrund seiner Topografie. Über neunzehn Hügel erstreckt sich das Häusermeer, aus dem eine Vielzahl von Minaretten und manch moderner Hochhausbau herausragen.

Mittendrin thronen die Reste des alten Philadelphia auf dem Zitadellenhügel, während sich unten in Downtown das Leben einer modernen Großstadt als Mix aus Orient und westlicher Welt abspielt.

 

3. Tag: Jerash und Um Qays

Der Nordwesten Jordaniens wird landschaftlich geprägt von fruchtbaren Hügeln, Olivenhainen und Pinienwäldern. Inmitten dieser fast mediterran anmutenden Landschaft liegen die Ruinen von Jerash, dem antiken Gerasa, einer einst wohlhabenden römischen Provinzstadt. Sehr gut erhalten sind viele der Tempel, Theater, Kirchen und Triumphbögen dieser antiken Stadt, die einst wichtiger Stützpunkt auf der Weihrauchstraße Richtung Damaskus war.

Im Anschluss führt uns unsere Tour bis in den nordwestlichsten Zipfel Jordaniens. Hoch oben auf einem steil abfallenden Bergsattel thronen die Ruinen eines von den Römern Gadara genannten Städtchens. Nach Westen öffnet sich ein atemberaubender Ausblick: Tief unten liegt das Jordantal und der See Genezareth, und bei klarer Sicht reicht der geschichsträchtige Ausblick über die Golanhöhen bis in den Libanon. Ein fast magischer Ort.

 

4. Tag: Madaba – Mount Nebo – Totes Meer

 

Heute führt unsere Route nun Richtung Süden. Zunächst erreichen wir die kleine Stadt Madaba, am nördlichen Ende der alten Königsstraße. In christlich-byzantinischer Zeit, im 5. und 6. Jh., war der Ort ein blühendes Gemeinwesen mit Bischofssitz. Aus dieser Zeit stammt das Mosaik der berühmten Palästinakarte, das einst den Boden einer byzantinischen Kirche bedeckte.

 

Ein kurzer Abstecher führt auf den geschichtsträchtigen Berg Nebo. Von hier aus soll einst Moses zum ersten Mal das Heilige Land erblickt haben, doch der weitere Weg blieb ihm versagt. So starb der Prophet hier und soll – einer Legende nach – auch auf dem Nebo begraben sein.

 

Ein Stück südlich von Madaba verlassen wir zunächst die alte Königsstraße. Schon bald wird die Landschaft unwirtlicher. Immer neue Perspektiven über karge Felslandschaften und Schluchten eröffnen sich, bis man tief unten das Tote Meer erblickt: Der tiefste Punkt der Erde, 410 m unter dem Meeresspiegel!

Am nördlichen Ende mündet der Jordan ins Tote Meer. Der Fluss, der zu Lebzeiten Jesu noch gewaltige 300 m breit war, ist aufgrund der starken Wasserentnahme zu einem Rinnsal von 4 m Breite geworden. Von großer Bedeutung zeugt er aber nach wie vor – auf sonderbar skurrile Art liegen sich hier die Taufstellen auf jordanischer und israelischer Seite gegenüber – ein Ort, der vielleicht noch mehr beeindruckt als die Taufstelle Jesu, die man auf dem ca. 30 minütigen Fußweg passiert.
Eine Übernachtung am Toten Meer.

 

5. Tag: Dead Sea – Karak – Dana

 

Obwohl es – nomen est omen – eigentlich eines der ungastlichsten Gewässer der Erde darstellt, geht von ihm doch ein ganz besonderer Reiz aus. Und nicht nur das: Der hohe Salzgehalt sowie die vielen Mineralien sind für ihre heilenden Kräfte bekannt, und so ist ein Bad im Toten Meer eine der natürlichsten Formen der Wellness.

 

Am kargen Ufer des Toten Meeres führt die Route nun Richtung Süden. Auf etwa halber Strecke verlassen wir den Jordangraben und schrauben uns hoch in die Bergwelt. Wieder oben auf der alten Königsstraße angelangt, bietet sich ein kurzer Stopp an der Kreuzritterburg in Kerak an. Zwischen den alten Gemäuern fällt der Blick über die hügelige Landschaft und die vielen kleinen Dörfer.

 

Weiter geht es auf der alten Kings Road. Tagesziel ist heute der kleine Ort Dana. Aufgrund der großen Artenvielfalt sowie der grandiosen Landschaft erklärte man 1993 das Gebiet zum Naturreservat. Der 400 Jahre alte Ort Dana wird seitdem sorgsam in seiner alten Architektur restauriert und die dort ansässigen Beduinen in das Projekt eines sanften Tourismus mit einbezogen. Wer mag erschließt sich die faszinierende Landschaft auf einer kurzen Wanderung, oder man genießt einfach die atemberaubende Aussicht auf die Felshänge und die Schlucht von der Terrasse unseres Guesthouse. Mit der unglaublichen Stille, die allenfalls durch das Heulen der Hunde diesseits und jenseits des Wadis unterbrochen wird, sicherlich ein ganz besonderer Ort. Übernachtung in einem Guesthouse.

 

6. / 7. Tag: Petra

Nicht mehr weit ist es von Dana bis zur alten Nabatäerstadt Petra, einem der Höhepunkte einer Reise durch Jordanien. Hier werden wir so früh eintreffen, dass uns zwei komplette Tage zur Besichtigung des riesigen Areals zur Verfügung stehen.

 

Petra ist einzigartig – landschaftlich und kulturell. Wer einmal den langen faszinierenden Weg durch die schmale Felsschlucht des „Siq“ gegangen ist, bis sich dann unvermittelt die Felsen öffnen und den Blick auf das „Schatzhaus“ von Petra freigeben, der kann erahnen, warum sich die Nabatäer genau diesen Ort  für ihre legendäre Stadt erwählten.

In Stein verewigt hinterließen die Nabatäer – und später auch die Römer – mehr als 800 Denkmäler, Gräber, Tempel, Kultnischen und Opferplätze. Das Ganze wird inszeniert durch eine atemberaubende Landschaft, mit farbig leuchtenden bizarren Felsmassiven, in der Natur und Architektur miteinander zu verschmelzen scheinen.

 

Wer den etwas mühseligen Weg auf sich nimmt – oder das Geld für einen Eselsritt investiert – und den Aufstieg zum „großen Opferplatz“, oder zum „Eid Deir“ bewältigt, wird mit unglaublichen Eindrücken belohnt, die man dort oben nicht mit vielen anderen Touristen zu teilen braucht.

Neben den gemeinschaftlichen Besichtigungen werden wir genügend Freizeit einräumen, die jeder nach eigenen Wünschen nutzen kann. Eine große Anzahl von kleinen Teestuben und auch einem Restaurant, von deren Terrassen man das grandiose Gesamtkunstwerk Petra auf sich wirken lassen kann, bieten die Gelegenheit für schöne Pausen zwischen den Besichtigungen in diesem sich weit ausdehnenden Areal. Zwei Übernachtungen in Petra

 

8.Tag: Wadi Rum

Seit etwa 30 Mio. Jahren feilt die Natur an den bizarren Felsmassiven des Wadi Rum. T.E. Lawrence, besser bekannt als Lawrence von Arabien, nannte das Wadi eine Prozessionsstraße mit riesigen Felsbauwerken zu beiden Seiten. Doch nicht nur mit ihm schrieb das Wadi Rum Geschichte. Bereits für die Nabatäer verlief durch das Wadi eine wichtige Karawanenroute und zu islamischer Zeit zog die Hauptpilgerroute nach Mekka hierdurch, bis sie an die Airlines übergeben wurde ...

Noch heute besiedeln ca. 1500 Beduinen vom Stamm der Zalabia das Wüstengebiet. Ihre alte Kultur, Lieder und Erzählungen sind nur durch mündliche Überlieferung erhalten und wurden 2005 von der UNESCO zum Meisterwerk des mündlichen und immateriellen Erbes der Menschheit erklärt.

 

Einer dieser Beduinen ist Suleiman – ein stattlicher Mann, mit viel Humor, der gerne über seine 28 Geschwister und seinen Familienclan erzählt. In seinem Wüstencamp, welches sich in atem-beraubend schöner Lage an eine Felswand schmiegt, werden wir heute nächtigen. Suleiman kocht für uns ein traditionelles Beduinengericht und gegen die Kühle am Abend schützt das offene Kaminfeuer im gemeinschaftlichen Zelt, bevor man zum schlafen (in Zelten mit Bettgestellen) unter den schweren Beduinendecken verschwindet...

 

9.Tag: Wadi Rum – Aqaba

Nach dem Erlebnis des Sonnenaufgangs in der Wüste und einem Frühstück in unserem Camp begeben wir uns wieder auf die Reise.

Größer könnte der Kontrast kaum sein. Nach einer Nacht entbehrtem Komforts, aber voller Eindrücke und bestimmt auch mit Schuhen voller Sand, gönnen wir uns am Ende der Reise noch einmal ein bisschen Luxus. In einem wunderschönen Hotel direkt am Wasser, mit Blick auf die in der Bucht ankernden großen Schiffe, ist jetzt Zeit die Seele baumeln zu lassen.

 

Wen es zu Aktivitäten treibt kann hier schwimmen, schnorcheln, tauchen, oder sich trockenen Fußes in einem Glasbodenboot die fantastische Unterwasserwelt des Roten Meeres anschauen, die eigentliche Sehenswürdigkeit von Aqaba.

 

10. / 11. Tag: Aqaba – Amman / Rückflug

 

Ein kurzer Gang in die Stadt lohnt sich. In strahlendem weiß präsentiert sich in Aqaba eine der schönsten Moscheen des Landes, die – sofern man sich gewissen islamischen Kleidervorschriften unterzieht – auch für Nichtmuslime zugänglich ist. Mit Gespür fürs Detail hat man hier traditionelle und moderne Stilelemente miteinander verknüpft.

In Aqaba genießen wir noch den Tag, bevor wir nach dem Abendessen die Fahrt zum Airport nach Amman antreten.