ORIENT / MIDDLE EAST

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OSTANATOLIEN

Landschaftlich wie auch kulturell - der Osten der Türkei präsentiert sich als ein buntes Kaleidoskop. Beeindruckende Kulissen bietet die grüne Schwarzmeerküste, die rauhen Gebirgslandschaften um den ganzjährig schneebedeckten Ararat, sowie die wüstenähnliche Steppe der Mesopotamischen Tiefebene.

Eingebettet in diese grandiosen Landschaften stößt man hier auf byzantinische Städte, armenische und georgische Klöster, seldschukische Medresen und osmanische Moscheen. Die jüngste Geschichte Ostanatoliens prägten die Kurden mit Ihrer Kultur und Sprache.

Von Trabzon am Schwarzen Meer führt die Reise zunächst entlang der Küste, nach Erzurum und über Kars zu den Ruinen der alten armenischen Hauptstadt Ani. Zu Füßen des Ararat geht es weiter zum Vansee und von dort Richtung Südwesten. Von den Terrassen der Paläste Mardins überblickt man bereits die Mesopotamische Tiefebene. Entlang des Euphrats geht es auf den Nemrud Dag, den „Berg der Götter“ und schließlich nach Urfa, dem Geburtsort Abrahams.


Trabzon - Schwarzmeer - Erzurum - Kars - Ani - Dogubeyazit - Vansee - Midyat - Mardin - Nemrud Dag - Göbekli Tepe - Urfa

 

NÄCHSTER REISETERMIN

Aktuell bieten wir keine Touren in die Türkei an.

ROUTE & PROGRAMM

Tag 01 / Anreise nach Trabzon

Am Vormittag Linienflug mit Turkish Airlines via Istanbul nach Trabzon.

Zwei Übernachtungen in einem Hotel direkt am Schwarzen Meer.

 

Tag 02 / Trabzon

Die alte Hafenstadt am Schwarzen Meer unterscheidet sich nicht nur kulturell, sondern auch klimatisch und landschaftlich von den Städten Ostanatoliens, von denen die Stadt durch ein hohes Gebirge getrennt ist.

Trabzon ist vor allem durch eine Sehenswürdigkeit bekannt. Etwa 50 km südlich der Stadt, inmitten der Zigana-Berge, schmiegt sich hoch über dem Fluss Altindere das griechisch-orthodoxe Sumela-Kloster an die steile Felswand. Neben der exponierten Lage des Klosters sind es vor allem die zahlreichen, in kräftigen Farben erhaltenen Fresken, die das Kloster so interessant machen. In Trabzon selbst findet sich eine weitere bedeutende Sehenswürdigkeit aus byzantinischer Zeit. In einem Garten steht die aus dem 13.Jh. stammende Kreuzkuppelkirche Hagia Sophia.

 

Tag 03 / Trabzon – Hopa

Das Schwarze Meer zur einen, saftig grüne Landschaft mit Teeplantagen zur anderen Seite, bestimmen heute unsere Etappe in Richtung Osten, nach Hopa.

Mehrere Abstecher führen uns in Gebirgstäler, u.a. zum Bergdorf Camlihemsin in den Kackar Bergen. Von dort geht es zur Ruine der Zilkale Burg und durch dicht bewaldete Berghänge hinauf auf die Gebirgsalmen zur Ayder Hochebene. Urige Wälder, Wasserfälle und (im Mai) blühender Rhododendron. Auf Spaziergängen durch die Landschaft „tanken“ wir grün satt.

Eine Übernachtung bei Hopa.

 

Tag 04 / Hopa – Erzurum

Durch gewaltige Gebirgslandschaft führt unsere Route nun weiter in Richtung Süden. Vorbei am Tortumsee, in dessen Umgebung man auf mehrere alte georgische Kirchen- und Klosteranlagen stößt, erreichen wir Erzurum.

Viele Kulturen prägten den Osten der Türkei. In Erzurum waren es vor allem die Seldschuken, denen die Stadt ihre bekanntesten Bauwerke verdankt, darunter die berühmte Çifte Minareli Medrese, das Wahrzeichen der Stadt.

Erzurum gilt als extrem konservativ. Kaum irgendwo begegnet man so vielen tief ver-schleierten Frauen wie hier. Ebenso bekannt ist die von Dreitausendern umgebene Stadt für ihr frostiges Klima. Unser Hotel liegt etwas außerhalb der Stadt - im Skigebiet - am Nordhang des Palandöken.

 

Tag 05 / Erzurum – Ani – Kars

Eher georgisch oder armenisch geprägt, mit einem gewissen melancholischem Charme, das ist Kars, bekannt durch Orhan Pamuks Roman „Schnee“.  Georgien und Armenien sind von hier aus nur knapp 50 km entfernt. Für uns ist Kars überwiegend als Durchgangs- und Übernachtungsstation von Bedeutung.

Eigentliches Ziel ist heute die altarmenische Ruinenstadt Ani, 45 km östlich von Kars. Allein das tiefe Flussbett des Arpa Cayi trennt hier die Türkei von Armenien. Durch die verlassenen Mauern und Gebäude der einstmals geschäftigen Hauptstadt des armenischen Bagratiden-Reiches, weht heute der Wind über die karge Ebene. Die an einer alten Karawanenroute gelegene Stadt soll zur Blütezeit 100.000 Einwohner und 1001 Kirchen gezählt haben. Eine gespenstige Szenerie herrscht über dieser wohl großartigsten Stätte der Region. Eine Übernachtung in Kars.

 

Tag 06 / Kars – Dogubeyazit – Van

Nahe der armenischen Grenze führt die Route nun weiter Richtung Süden. Viele Mythen und Legenden ranken sich um den mächtigen Vulkankegel mit dem ewigen Schnee bedeckten Gipfel – dem Ararat. Mit 5137 Meter Höhe ragt er aus der kargen Umgebung heraus. Der Bibel nach soll auf seinem Gipfel die Arche Noah gestrandet sein ...

Unweit des Ortes Dogubeyazit, eingebettet in einer einsamen Felsenlandschaft, mit Überblick und Kontrolle über die einstige Karawanenroute in Richtung Iran, liegt in 2.220 m Höhe der Ishak Paşa Sarayi. Von der Terrasse der Palastanlage genießt man einen großartigen Blick auf das umgebende Ararat-Hochland.

Weiter verläuft unsere Route nun unweit der iranischen Grenze bis zum Van See, wo wir die beiden nächsten Nächte mit viel Komfort direkt am Ufer des Van Sees logieren.

 

Tag 08 / Van See und Insel Ahtdamar

Bereits um 1500 v. Chr. gab es in der Region urartäische Fürstentümer, deren Baumeister vor allem für ihren Festungsbau berühmt waren. Auf den Fundamenten einer solchen Burganlage thront heute die Zitadelle von Van auf einem lang gestreckten Hügel am Ufer des Sees.

Die Stadt selber präsentiert sich heute architektonisch betrachtet eher nüchtern. Eine große Anzahl von Studenten sowie Flüchtlingsströme aus den umliegenden kurdischen Dörfern haben die Provinzhauptstadt rasant anwachsen lassen.

Die größte Sehenswürdigkeit liegt außerhalb von Van, auf einer Insel im See. Ein Meisterwerk armenischer Steinmetzkunst und einer der Höhepunkte einer Reise durch die Osttürkei, ist die Heiligkreuzkirche auf der Insel Ahtamar. 2005 wurde die Kirche renoviert, und 2010 fand hier zum ersten Mal nach fast einhundert Jahren wieder eine christliche Messe statt.

 

Tag 09 / Van – Hasankeyf – Midyat 

Heute erwartet uns eine lange Fahrtetappe, aber auch spannende Programm-punkte. Am Südufer des Van Sees führt unsere Route nun Richtung Südwesten. Am Wegesrand mehrere alte Karawansereien – wir befinden uns auf einem Zweig der ehemaligen Seidenstraße.

Gegen Mittag erreichen wir Hasankeyf. Am Ufer des Tigris, unterhalb eines riesigen Burgfelsens, erstreckt sich das alte honigfarbene Städtchen mit seiner langen Geschichte. Die könnte bald der Vergangenheit angehören, denn unweit ist ein großes Staudammprojekt in Planung. Sollte es tatsächlich realisiert werden, würde auch dieser magische Ort unter den Wassermassen versinken.

Etwas weiter südlich erreichen wir den Tur Abdin, ein hochgelegenes Kalkstein-gebirge. Die Region war einst das wichtigste Zentrum einer syro-aramäischen Kultur. Seit dem 4. Jh. n.Chr. entstanden hier über 80 Klöster und Bistümer, von denen einige bis heute in bescheidenem Umfang aktiv geblieben sind.

Wir nächtigen in einem zum Hotel umgebauten alten Steinpalast in der Altstadt von Midyat.

 

Tag 10 / Midyat – Mardin

Hier, in der Altstadt von Midyat, wähnt man sich fast in einer anderen Zeit. Kaum ein Neubau stört die Illusion. Ein Ensemble aus prachtvollen alten Steinpalästen, durchsetzt von Kirchturm-spitzen und Minaretten. Abgesehen davon, dass die schöne Stadt gerne als Kulisse für verschiedene TV-Produktionen herhalten muss, ist Midyat bei türkischen Touristen vor allem für einen fein ziselierten assyrischen Silberschmuck bekannt. Die syrische Grenze ist von hieraus nicht weit und der arabische Einfluss in der Region unverkennbar.

Von den Terrassen der Steinpaläste Mardins, dessen Altstadt zu einer der schönsten Stadt-ansichten der Türkei zählt, schweift der Blick weit über die mesopotamische Tiefebene. Reich verziert sind die Türen, Fenster und Bögen der alten Wohnpaläste aus honigfarbenem Sandstein. Doch nicht nur die Architektur fasziniert. Seit jeher ist es ein Mix der Kulturen und Sprachen, der hier überlebt hat.Eine Übernachtung in der Altstadt von Mardin.

 

Tag 11 / Mardin – Nemrut Dag – Kahta

Vorbei an Dyarbakir geht es weiter in Richtung Westen. Mit einer Fähre überqueren wir den Euphrat und erreichen wenig später den Fuß des Nemrut Dag – den Thron der Götter. Das kleine Königreich Kommagene, welches kaum länger als zwei Jahrhunderte bestand, brachte eine der bekanntesten Stätten der Türkei hervor. Das monumentale Grabheiligtum des Antiochos I. aus dem 1. Jh. vor Chr.

In der wilden Bergeinsamkeit des Anti-Taurus, stehen der Jahrtausende zum Trotz, die riesigen Köpfe verschiedener Götterskulpturen, seit 1987 UNESCO-Weltkulturerbe. Antiochos I. war mit dem bescheidenen Anspruch angetreten, sowohl das hellenistische Erbe Alexander des Großen, als auch das des Perserkönigs Darius fortzuführen – mit entsprechend großer Geste inszeniert er sich hier der Nachwelt.

Zurück auf „irdischem“ Gefilde übernachten wir unweit des Nemrut Dags in Kahta.

 

Tag 12 / Kahta – Göbekli Tepe – Urfa

Nur ein paar Kilometer östlich von Kahta  liegt der gigantische Atatürk-Stausee, für den in den 90er Jahren 65.000 Menschen umgesiedelt werden mussten. Weiter geht es nun ein Stück Richtung Süden, zur letzten Station unserer Reise.

Urfa - ein Ort mit einer langen und bewegten Geschichte, in dem der Bibel zu Folge Abraham geboren sein soll. Insbesondere muslimische Pilger auf dem Weg nach Mekka, die hier in der Grotte um den Segen für ihre Reise bitten, werden von diesem Ort magisch angezogen. So bildet die Anlage um die Geburtsgrotte Abrahams, mit verschie-denen Moscheen und Medresen sowie einem „Heiligem Karpfenteich“ das Herzstück der Stadt.

In traditionelle Tücher gekleidete Frauen, Pilger aus dem Iran, arabisch, türkisch, farsi - ein Mix von Menschen verschiedener Kulturen und Religionen und dazu der heiße Wüstenwind aus dem Süden ... gefühlt ist man hier dem Orient so nah. Eine Übernachtung in Urfa.

 

 Tag 13 / Urfa – (Istanbul) - ... Rückflug